Wie schön und wie beruhigend für mich als Frau, das zu wissen, dass lässt mir Platz für meine eigene Unvollkommenheit.
Wie gut kenne ich die Männer eigentlich? Das frage ich mich oft. Ein bisschen besser schon, als noch vor wenigen Jahren ja, aber eigentlich noch immer nicht gut genug.
Denken Männer immer nur an Sex Als allererstes? Ich glaube mittlerweile nicht mehr dass es nur eine Antwort gibt.
Ich glaube vielmehr, dass Männer unter einem unheimlichen Druck stehen.
Stark sein, potent sein, reich sein, einen definierten austrainierten Körper zu haben, erfolgreich zu sein.
Dann wird Ihnen ab einem bestimmten Alter eingeflösst, dass sich im Leben alles nur um Sex und Erfolg (Macht) dreht und dass diese beiden Begriffe auch noch irgendwie zusammen hängen.
Wieviel wissen Männer aber überhaupt über Sex? Welcher Mann weiss schon wie der Körper einer Frau funktioniert? Es wird angenommen dass ein Mann automatisch wissen muss wie Sex funktioniert. Woher aber soll er es denn wissen? Learning by doing? Mag ja bei manchen funktionieren, aber beileibe nicht bei allen.
Solange der Mut fehlt darüber zu sprechen, solange FRAU nicht den Mut hat zu sagen, was sie will, wo sie gestreichelt, angefasst, geliebt werden will, solange Mann nicht danach fragt, bleibt Sex ein Glückspiel. Er mag funktionieren oder auch nicht. Lauwarm oder brühend heiss, wie will man Sex erleben?
Brühend heiss – werden alle sagen. Nur – wer von uns hat Sex auf diesem Level erlebt und wenn überhaupt – dann wie oft? Und wieso nicht öfter?
Und kann man diese Art von Sex, also den verschlingenden, verwüstenden, zärtlichen, aufwühlenden, erhitzten, nassen Sex nicht öfter haben?
Wenn man frei ist, frei vor Ängsten, sich fallen lassen kann, bereit ist den andern zu erobern ohne was zu erwarten, zu geben ohne was zu bekommen, langsam aufbauend, dann glaube ich, ist es immer wieder mal möglich SEX auf sehr hoher Intensität zu erfahren. Überraschend, nicht geplant kommt die Spanung und Intensität herbei, niemals wirklich planbar. Das glaube ich.
Ist der Kopf mit involiert, stimuliert und bereit auf das was kommt, ist Platz für Phantasie und die Gelassenheit “es” passieren zu lassen, hmmm, kann überraschend der Fluss über die Ufer treten.
Genau zu diesem Moment, diesem Moment wo wir in die Unendlichkeit der Ekstase treten, die Tür zu unbekannten Welt für einen Moment öffenen, gibt es eine wunderbare Beschreibung von Paulo Coehlo:
Ich war die Erde, die Berge, die Flüsse, die in die Seen flossen, die Seen, die zum Meer wurden. Er bewegte sich immer schneller und der Schmerz vermischte sich mit Lust, und ich hätte sagen können “ich halte es nicht mehr aus”, aber das wäre nicht richtig gewesen, denn jetzt waren er und ich nur noch ein einziges Wesen.